Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Hans Pirchegger, Sohn des Eisenbahners Simon Pirchegger sowie dessen Ehegattin, der Trafikantin Josepha geborene Koschier, wandte sich nach abgelegter Matura dem Studium der Geschichte und Geographie an der Universität Graz zu, das er 1899 mit der Promotion zum Dr. phil. abschloss. Im Folgejahr trat Pirchegger eine Lehrerstelle für Geschichte, sowie Geographie am Gymnasium in Pettau an. 1907 wechselte er in derselben Funktion an das Staats-Realgymnasium Lichtenfels nach Graz und 1935 wurde er feierlich in den Ruhestand verabschiedet.
Hans Pirchegger habilitierte sich 1916 an der Universität Graz für österreichische Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte Innerösterreichs. 1923 wurde er zum titular-außerordentlichen Professor, 1937 zum titular-ordentlichen Professor, 1939 zum außerplanmäßigen Professor ernannt und 1945 wurde er emeritiert. Er hielt Mitgliedschaften in der Historischen Landeskommission für Steiermark, im Historischen Verein für Steiermark, im Verband Österreichischer Geschichtsvereine sowie im Geschichtsverein für Kärnten inne.
Der insbesondere mit Beiträgen zur Geschichte der Steiermark hervorgetretene Hans Pirchegger wurde mit dem Ehrenring der Stadt Graz, dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, sowie 1943 mit dem Wolfgang-Amadeus-Mozart-Preis ausgezeichnet.
Dr. Pirchegger (1875 – 1973) verfasste in den 40er Jahren die
umfangreiche „Chronik des Bezirkes Gröbming“, eine phantastische
Auflistung der Ereignisse im Bezirk innerhalb der letzten 2000 Jahre,
zudem eine literarische Hauptspeis´ ersten Ranges, mit feinsinniger
Wortwahl und dezentem Humor. Diese Chronik bildet die Grundlage der
„Marktgeschichte“ auf dieser Homepage. An sein Wirken erinnert heute
noch die nach ihm benannte Pirchegger-Siedlung am Osthang des Kulms nahe
der evangelischen Kirche.