Wenn man im Ennstal vom Skilauf spricht, denkt man heute wohl eher an
Schladming oder den Hauser Kaibling. Doch begonnen hat der Skilauf hier
in Gröbming auf der „Tonsch´n Leitn“. Hier wurde im Jahr 1906 bereits
der erste Skikurs nach der Einstock-Technik des Lilienfelder Skipioniers
Matthias Zdarsky abgehalten.
Zdarsky selbst war im Jahr 1910 in Gröbming anwesend, um Soldaten in
der noch jungen Disziplin des alpinen Skilaufs auszubilden. Der Skilauf
kam im Jahr 1890 von Norwegen aus nach Österreich und wurde von den
Skipionieren rund um Zdarsky am Stuhleck erstmals betrieben. Im Jahr
1928 wurde schließlich durch Alexander Hübl der „Schiverein Moosheim“
gegründet, das Skigebiet war damals der Michaelerberg. Um 1930 wurde
dort der erste Skilift errichtet.
Der Skilauf-begeisterte damalige Bürgermeister von Gröbming, Julius
Steiner, selbst Rennläufer dieser neuen Disziplin und einige
begeisterte Freunde begannen zu dieser Zeit mit dem Skiunterricht. Seit
dem Jahr 1936 wird in Gröbming der „Horstig-Gedenklauf“
im Andenken an den Erschließer des Stoderzinken, Baron Emil Ritter von
Horstig d´Aubigny, ausgetragen und ist damit das älteste
Punkte-Skirennen der Steiermark. Ab 1960 begann die weitere
Erschließung und Modernisierung des Skigebietes am Stoderzinken-Plateau
mit der Errichtung weiterer Skilifte. Im Jahr 1973 wurde der Moosheimer
Schiverein in den neu gegründeten Skiclub Gröbming integriert.
Gröbming entwickelte sich auch bald zur Hochburg der Firngleiter, einem breiten Kurzski von ca. 66 cm Länge, welcher ursprünglich von Bergsteigern entwickelt wurde, um beim Abstieg im Frühjahr oder Sommer damit den tiefen nassen Schnee der restlichen Schneefelder zu bewältigen. Der Gröbminger Firngleiterclub stellte mehrfach die Staats- und Europameister in dieser Disziplin, vor allem die Familie Putz aus Gröbming Winkl.
Höher, weiter, schneller – nach dem olympischen Leitsatz entwickelte
sich auch der moderne Skilauf. Rekordverdächtig darin sind in jedem Fall
die Athleten des Speed Skiing, ein Bewerb, wo auf einem ca. 1 km langen
Steilhang mit bis zu 48° Neigung die Geschwindigkeitsrekorde auf Skiern
regelmäßig überboten werden. Der Gröbminger Ludwig Schawill erreichte
dabei eine Geschwindigkeit von sagenhaften 211 km/h.
Der Stoderzinken ist heute noch ein außergewöhnliches Skigebiet, ganz abgesehen von der sonnigen Lage und der herrlichen Rundumsicht in die obersteirische Bergwelt: der Skilauf kommt heute noch ohne die kostspielige und die Ressourcen beeinträchtigende künstliche Beschneiung aus – hier wird wie eh und je auf Naturschnee gefahren.