Geschichte der Marktgemeinde Gröbming

Die Marktgemeinde Gröbming von oben.
Die Marktgemeinde Gröbming von oben.
Der Apostelaltar in der Katholischen Kirche.
Der Apostelaltar in der Katholischen Kirche.

Die Marktgemeinde Gröbming umfasst 6.694 ha und grenzt an ihrer Nordseite unter anderem an das Bundesland Oberösterreich. Der Markt selber liegt auf einer Seehöhe von 776 m und hat mehr als 3.200 Einwohner. (Stand 2024)

Aus der Geschichte wissen wir, dass schon die Rö­mer in dieser Gegend waren (Römerstein in der ka­tho­lisch­en Kirche, Sölkpass), später wurde die Re­gion von Slawen und Bajuwaren besiedelt (700 - 1000). Die ersten Höfe sind urkundlich im 11. Jahr­hundert entstanden (Eibenthaler, Schörkmayr, ...).
1994 feierte Gröbming das 900-jährige Jubiläum und die Übergabe des neuen Gemeindewappens. Im Jahr 1500 wird die mächtige spätgotische Kirche ge­weiht, besonders sehenswert ist der gotische Flü­gel­altar, der zumeist als "Apo­stel­altar" bezeichnet wird. Er ist der größte aller erhalten gebliebenen Flügelaltäre der Steiermark.

In der Reformationszeit war Gröbming ein kleines Refugium für die Anhänger Martin Luthers. Die ev­an­ge­li­sche Kirche wurde 1850 erbaut. Sie ist die älteste der Steiermark, das Altarbild, welches Chris­tus den Auferstandenen darstellt, ist ein Ge­schenk des Kaisers Wilhelm von Preußen.
Gröbming hat schon lange ein unverbrieftes Markt­recht, daher gab es auch bis 1848 einen Markt­rich­ter, der vom ersten Bürgermeister abgelöst wurde. Um die Jahrhundertwende begann mit Baron Horstig der Som­mer­tou­ris­mus in Gröbming - Stoderzinken. Im Jahr 1902 besuchte Peter Rosegger Baron Horstig am Sto­der­zin­ken; um diese Zeit wurde auch das Stoderkircherl erbaut.

Das Friedenskircherl am Stoderzinken

Mit der Errichtung wurde der Schladminger Zimmermeister Brandner beauftragt. Die kleine Kapelle wurde aus gehackten Holz­stämmen errichtet und mit Holz­schindeln verkleidet. Ein freitragender Balkon ermöglicht den Zugang zum Kircherl, das auf kleinen Bänken zum Verweilen einlädt. Im Inneren des Friedens­kircherls steht auf dem Altar eine von Prof. Brand­stätter aus Graz geschnitzte Christusfigur.

Am 31. August 1902 wurde das Friedenskircherl um 14 Uhr der Öffentlichkeit übergeben. Bereits am Vorabend wurde zum ersten Mal das Friedensglöcklein mit frohem Jauchzen geläutet. Der Feierlichkeit wohnten rund 350 Besucherinnen und Besucher bei. Laut damaligen Zeitungsberichten war ein Querschnitt der Bevölkerung aus Landwirtschaft und Bürgertum dabei vertreten.

Heute ist das Friedenskircherl, ausgesetzt und doch leicht erreichbar, ein Anziehungspunkt für viele Besucher. Hoch über dem Ennstal ist es Wahrzeichen und Kraftplatz zugleich. Das Friedenskircherl lädt ein, kurz inne zu halten und über seine Bedeutung in der heutigen Zeit nachzudenken.

Sind wir tolerant gegenüber unseren Mitmenschen?
Stellen wir das Gemeinsame vor das Trennende?
Erkennen wir die Schönheit der Natur und gleichzeitig ihre Verletzlichkeit?

Mehr Informationen über das Friedenskircherl am Stoderzinken findet man unter www.friedenskircherl.at

Das Friedenskircherl am Stoderzinken.
Das Friedenskircherl am Stoderzinken.

Das Friedenskicherl bei ORF's 9 Plätze 9 Schätze

Sieger 9 Plätze 9 Schätze

Das Friedenskircherl wurde bei der Fernsehsendung 9 Plätze 9 Schätze am Nationalfeiertag 2022 zum schönsten Platz Österreichs gekürt.

Fortsetzung

Die Käserei Gröbming wurde ebenfalls 1902 ge­grün­det und produziert bis heute ausgezeichnete Käsesorten aus bester Alpenmilch. Während des 2. Weltkrieges beherbergte der Markt tausende Flücht­linge. Die Südtiroler Sied­lung erinnert uns noch heute daran.

Anfang der 60er Jahre wurde der Stoderzinken für den Wintertourismus mit Liften erschlossen. Gröbming ent­wick­elte sich in den letzten Jahr­zehn­ten zum Verwaltungs-, Wirtschafts- und Schulort sowie zum Zentrum der Region Gröbming.
1979 erhält der Markt die große Umfahrung. Um das Ortszentrum vom Schwerverkehr zu entlasten, wurde zwölf Jahre später die sogenannte Nord­um­fahr­ung errichtet. Die Ortserneuerung begann im Jahre 1988 und machte Gröbming zu einem der schönsten Märkte unserer Heimat.
Heute ist die Marktgemeinde Gröbming der Stand­ort vieler Klein- und Mittelbetriebe, ein wichtiges Handelszentrum im oberen Ennstal und Standort der letzten politischen Expositur ( = Nebenstelle der Bezirkshauptmannschaft Liezen) Österreichs. Ein Gewerbegebiet, entlang der Ennstalbundesstraße, in Zusammenarbeit mit den umliegenden Regionsgemeinden (Gemeinde Michaelerberg-Pruggern, Gemeinde Sölk, Gemeinde Mitterberg-Sankt Martin, Marktgemeinde Öblarn) wurde umgesetzt, um für weitere Betriebe die Möglichkeit zu schaffen sich anzusiedeln und dabei gleichzeitig Arbeitsplätze zu schaffen. Ver­an­stal­tung­en, wie die le­gendäre Ennstal-Classic oder den Altsteirerkirtag, machen Gröbming weit über die Grenzen hinaus bekannt. Das malerische Gröbming, umgeben von einem atemberaubenden Bergpanorama, zeichnet sich nicht nur durch die hohe Lebensqualität aus, sondern auch als ausgezeichneter Bildungsstandort und hervorragender Gesundheitsstandort (Rehabilitationszentrum). Die Vereinsstruktur zeigt unter anderem, dass Gröbmings Bevölkerung stetig wächst. Großprojekte wie der Ausbau und die Verbesserung der Wasserversorgung sowie die Hochwasserfreistellung, soll Gröbming in Zukunft noch lebenswerter machen.

Wappen

Gemeindewappen seit 1994:
Das durch seine Farbkombination als äußerst freund­lich zu bezeichnende Wappen dokumentiert durch seine Symbole in ausdrucksvoller Weise die Geschichte und Besonderheit Gröbmings: Die jahr­hun­derte­lange recht­liche Sonderstellung als Hof­mark wird durch die beiden Lilienstäbe als Zei­chen der Rechtsgewalt dargestellt, der Zahnschnitt in Silber do­ku­men­tiert die slawische Sprachwurzel "greben" und weist auf unser Gebirge "Kamm" hin. Die zwölf Apostelkreuze als Symbol für den als Kulturgut zu bezeichnenden Apostelaltar in der katholischen Kirche, geben Zeugnis der be­son­der­en christlichen Verbindung.

Meilensteine in Gröbming

1875   Geburtsjahr des berühmten Kurarztes Dr. FX Mayr in Gröbming - „Mayr Kur“
1887    Bau der Brünnerhütte am Stoderzinken
1896    Erster Karrenweg auf den Stoderzinken
1902   Gründung der Käsereigenossenschaft in Gröbming
1902   Bau unseres Wahrzeichens „Stoderkircherl“ am Stoderzinken

1902    Erster Schwimmbadbau in Gröbming
1903   Gründung der ersten Bauernschule Österreichs in Gröbming
1906    Erster Schikurs durch Matthias Zarsky auf der "Tonschn Leitn" in Gröbming
1906   Erster gedruckter Ennstaler als Heimatzeitung, Wallig in Gröbming
1917   Erster Kurbetrieb im heutigen REHA-Zentrum in Gröbming

1936    Erster Horstig Gedenklauf vom Stoderzinken nach Gröbming
1949    Gründung der Hauptschule in Gröbming
1952    Gründung der Musikschule
1958   Baubeginn der Stoderzinken-Alpenstraße
1962    Baubeginn der Lifte am Stoderzinken
1963    Liftbetrieb und Schischule am Stoderzinken
1979   Eröffnung der Ortsumfahrung der Ennstal Bundesstraße (B320) in Gröbming
1989   Prädikat Heilklimatischer Kurort für Gröbming

1992    „Mayr Kur“ Betrieb im Geburtshaus des Dr. FX Mayr
1993   1. Ennstal Classic in Gröbming
1997   Ein Teil vom Gemeindebiet Gröbming wird zum UNESCO Weltkulturerbe
2005   Größter Abenteuerpark Österreichs am Fuße des Stoderzinkens

2006    Bau der Gradieranlage im Gröbminger Kurpark
2010    Eröffnung des neu erbauten Panoramabades in Gröbming
2011    Neubau der Land- und Ernährungswirtschaftsschule in Gröbming
2013   wurde am Stoderzinken die größte Seilgleit-Fluganlage (Zipline) Europas eröffnet.
2020   Gründung des Gewerbeparks Gröbmingerland in Kooperation mit den Regionsgemeinden
2021   Eröffnung des neuen Kindergartens mit Kinderkrippe für 150 Kinder